AVD Histo Monte 2024 - Traumhafte Strecken und traumhafte Landschaften

Der DMC hat bei der AvD-Histo-Monte 2024 zum zweiten mal in Folge den 11. Platz im Gesamtklassement erreicht. Holger Seeberger und Nicky Bronsch sind erneut mit dem Alfasud bei der Winter-Rallye für historische Rallyefahrzeuge, deren legendäres Vorbild die Rallye Monte Carlo ist, angetreten und möchten nachfolgend ihre Eindrücke von der Rallye schildern.

Zugegeben, das war jetzt nicht unsere erste AvD-Histo-Monte, es war nicht einmal unsere erste mit dem Alfasud 1.5 ti. Wir wussten, was wir taten und was auf uns zukam. Aber so, wie die Rallye Monte Carlo von jeher als „die Mutter aller Rallyes“ gilt, fährt man auch die AvD-Histo-Monte ins identische Zielgebiet nicht einmal gerade eben so. Das sind inklusive Anfahrt zum Startort Rothenburg ob der Tauber mehr als 4.000 Kilometer in fünf Tagen. Die fahrerische Herausforderung ist die GLP mit verhältnismäßig hohen Durchschnittsgeschwindigkeiten und über meist recht lange Distanzen, zwischen 8 und 23 Kilometern. Und wenn es Schnee und Eis gibt - macht riesig Spaß, ist aber mit etwas Risiko behaftet. Der Reiz der AvD-Histo-Monte besteht ganz klar darin, dass es eine Winter-Rallye ist, verbunden mit GLP auf traumhafter Strecke durch traumhafte Landschaften. Und wir genießen jedes Mal auch das Zusammenkommen mit vielen langjährigen Mitstreitern.

Wir entschieden uns wieder für den 81er Alfasud 1.5 ti des Fahrers, Holger Seeberger. Dieses Auto schlug sich schon bei unserem Einsatz 2022 wacker, seinerzeit wurden wir Elfte im Gesamtklassement. Die Vorteile des Alfasud liegen in seinem geringen Gewicht, gepaart mit einem 95-PS-Motor und Frontantrieb. Auf winkligen, kurvenreichen Straßen, wie natürlich auch bei der AvD-Histo-Monte, ist der kleine Alfa sehr wendig – ganz anders als ein „Buckel-Volvo“, den wir hier auch schon fuhren -, und der Frontantrieb stellt von allein die Lenkung wieder gerade. Besondere Priorität in den Vorbereitungen hatte diesmal allerdings der Wiedereinbau von Motor und Getriebe, beides war ausgebaut, weil bei der AvD-Histo-Monte 2022 in der letzten Prüfung am legendären „Col de Turini“ der Tachoantrieb den Geist aufgegeben hatte. Wir hatten den Tachoantrieb im 3D-Drucker neu hergestellt. Den Wiedereinbau nahmen wir zum Anlass Motorraum und Radaufhängung vorn zu überarbeiten, zudem legten wir gleich auch neue Zahnriemen auf, da durfte sich nichts verstellen.

Kleiner Exkurs rund um den Tachoantrieb: Bei unserem Einsatz mit dem Volvo PV 544 Sport 2016 waren wir durch den ursprünglich miserablen „Tripmaster“ im Volvo überrascht worden, der die Rallye zur Schätzaufgabe machte und den wir durch einen „Brantz“ ersetzten. Ohne guten „Tripmaster“ und „Schnittrechner“ geht es einfach nicht! Einen „Brantz“ hatten wir 2022 auch im Alfasud verbaut, er funktionierte auch weitgehend gut, allerdings bedurfte die Tachowelle noch einer Redundanz an einem Hinterrad - in Form eines Radsensors -, da hatte sich die Konstruktion 2022 noch als unbefriedigend erwiesen. Der Alfasud-Tachoantrieb sitzt im Differenzial in einer Kunststoffverzahnung und greift in ein anderes Differenzial. Problem: Wird das Lenkrad nach rechts eingeschlagen, wandert vom Lenkgetriebe die Staubmanschette mit der Zahnstange herüber. Die Tachowelle wird hinter der Manschette geführt, beim Lenken zieht die Manschette die Tachowelle mit herüber, dadurch zieht sie aus der Tachowelle das Innenleben heraus. Das Problem haben wir dann in der Mittagspause am ersten Rallyetag auf Rallyemanier wie folgt gelöst: Wir haben mit Hammer und Meißel die Durchführung im Wasserfangkasten nach hinten aufgeweitet, so dass die Tachowelle weiter nach hinten vom Lenkgetriebe weggeführt werden konnte. So konnte die Staubmanschette an der Tachowelle vorbei rutschen. Viel WD40 trug sein Übriges dazu bei. Kleine Ursachen, große Wirkung.

Unser Tagebuch der Rallye - Montag, 5. Februar

Mit frischem TÜV absolvierten wir die letzte Probefahrt mit dem Alfasud über rund 400 Kilometer, soweit schien schon einmal alles zu funktionieren. Das Auto wurde noch mit den erforderlichen Rädern mit Schneeketten sowie Werkzeug beladen.

Dienstag, 6. Februar

Um 7.00 Uhr brachen wir, an Bord mit Beifahrer Nicky Bronsch nun komplett, Richtung Rothenburg ob der Tauber auf, dem Startort der AvD-Histo-Monte 2024, Ankunft 11.15 Uhr, alles funktionierte. Um 11.30 Uhr wickelten wir die Papierabnahme ab und brachten die notwendigen Rallye-Aufkleber an, die Technische Abnahme beim TÜV um 12.30 Uhr verlief ohne Beanstandungen. Um 17.30 Uhr starteten wir in den „Prolog“, 92,7 Kilometer rund um Rothenburg bei Dunkelheit. In der GLP 3 fiel der Tachoantrieb in einer Spitzkehre wieder aus – wir schalteten auf GPS-Sensor um und fuhren die GLP nach Gefühl und Zeitmessung an markanten Punkten zu Ende. Die hatten wir vorab ausgerechnet. Wir schlossen den Prolog auf P12 ab.

Mittwoch, 7. Februar

Um 8.00 Uhr starteten wir in Rothenburg in den nun gewerteten Teil der Rallye, vier GLP schon am Vormittag, Mittagspause in Gutach erst um 14.30 Uhr! Am Nachmittag standen noch einmal vier GLP an, die letzte bei Dunkelheit über den Kandel kurz vor Freiburg. Das Mysterium mit der Tachowelle konnten wir wie zuvor beschrieben lösen. Der Faltenbalg vom Lenkgetriebe hatte sich bei extremem Rechtseinschlag weggedrückt. Die Welle wurde so weit wie möglich hinten fixiert und der Faltenbalg mit WD40 bearbeitet. Danach hielt es, um 19.00 Uhr kamen wir im Hotel in Freiburg an. Unsere Platzierung war Rang 16.

Donnerstag, 8. Februar

Start um 7.30 Uhr in Freiburg in die vierte Etappe, 295 Kilometer durch die Schweiz bis nach Malbuisson in Frankreich, vier GLP am Vormittag, die erste am Schauinsland bei Freiburg, Mittagspause in Malbuisson um 14.00 Uhr. In den fünf GLP der fünften Etappe am Nachmittag von Malbuisson nach Aix-les-Bains, 204 Kilometer, weisen die einzelnen Wertungsprüfungen eine Länge zwischen sechs und 18 Kilometern auf. Unsere Ergebnisse sind durchwachsen, wir fahren einmal recht gut, dann wieder „grottig“. Der Alfasud lief sehr gut, der Tachoantrieb funktionierte aktuell dank unseres letzten Eingriffs jetzt dauerhaft. Mit Platz 18 in der Tageswertung blieben wir etwas unter unseren Möglichkeiten. Die Schweiz begrüßte die Teilnehmer der AvD-Histo-Monte gleich zweimal mit willkommener Überraschung: Sowohl bei der Einreise über die ansonsten gesperrte Rheinbrücke in Rheinfelden als auch im beschaulichen Bergrenn-Städtchen Saint Ursanne warteten extrem viele Fans auf die Oldtimer.

Freitag, 9. Februar 2024

Der vierte Tag begann bereits mit Regen, als wir um 7.30 Uhr starteten. Der Vormittag bescherte uns vier GLP, die an dem Tag meist länger als zuvor waren. Nach der Mittagspause warteten weitere fünf GLP auf uns, die letzten beiden bei Dunkelheit. Der Alfasud lief tadellos, und auch der Tacho schien bis zum Schluss zu halten. Wir hofften, dass beides so blieb. In der Prüfung am „Verdon“ war der Alfa leider im steilen Anstieg etwas zu schwach. Diese Strafpunkte hier konnten wir glücklicherweise als Streichergebnis laufen lassen. Zudem war die Straße dort auch derart schlecht, dass das arme Auto ordentlich „Prügel“ bezog, und dann noch teils bei Nebel und sehr wenig Sicht. Dort den geforderten Schnitt zu fahren war schon eine Herausforderung. Mit Platz 15 in der Tageswertung waren wir wieder Elfte gesamt. In den noch ausstehenden sechs GLP am Samstag wollten wir die zwei Punkte, die uns auf die hier Zehntplatzierten fehlten, egalisieren. Für den abschließenden Samstag hatte Audi Tradition einen Audi Sport Quattro S1 E2 nach Cannes gebracht, den dann kein Geringerer als Walter Röhrl mit Heidenspaß fuhr.

Samstag, 10. Februar

Wir gaben dann alles, was drin war, am „Col de Turini“ - aber das um zwei Punkte vor uns liegende Team, der BMW 325 iX von Lara-Maria und Thomas Groschek, leider auch! Auf den letzten zwei Kilometern war der „Col de Turini“ schneeweiß. So konnten wir den angestrebten zehnten Platz nicht mehr erreichen, es blieb beim elften Platz gesamt, ein für uns weiteres Top-15-Ergebnis bei der AvD-Histo-Monte. Damit wollen wir wirklich nicht unzufrieden sein, und dem Alfasud müssen wir ein weiteres Mal kräftig auf die Motorhaube klopfen – er hielt trotz bisweilen rüder Behandlung tapfer durch.

Holger Seeberger/Nicky Bronsch

Fotos: Holger Seeberger, Nicky Bronsch, Agentur Plusrallye

 

AVD Histo Monte 2022

Zieleinfahrt bei der AVD Histo Monte 2022

6 Tage
5 Länder
4.000 km

Vom 8. bis 12. Februar 2022 startete die 23. Ausgabe der AVD Histo Monte. Gestartet in Rothenburg ob der Tauber in Richtung Monaco.

Der Dürener Motorsport Club e.V. war mit einem Team bei der Rallye dabei, das mit An- und Abreise auf „eigener Achse“ in 6 Tagen knapp 4.000 km zurückgelegt hat.

Nachdem die 23. Ausgabe ursprünglich im vergangenen Jahr stattfinden sollte, mussten die Macher der Histo Monte die Veranstaltung auf Grund von Corona und infolge von Starkregen in Frankreich weggespülter Straßen ein Jahr aussetzen. Für das Jahr 2022 waren lediglich 74 Teams angemeldet, von denen allerdings nur 69 an den Start gingen.

Für den DMC ging wie bereits im Jahr 2019 die Fahrerpaarung Holger Seeberger und Beifahrer Nicky Bronsch an den Start. Ihr Einsatzgerät war ein Alfa Romeo Alfasud aus dem Jahr 1981. Ein Fahrzeug, welchem man nachsagt, es sei bereits im Verkaufsprospekt weggerostet. Nicht aber das dunkelblaue Exemplar von Holger Seeberger. Allerdings war die Skepsis des Beifahrers zum Einsatzfahrzeug relativ groß, da der Wagen über mehrere Jahre abgemeldet war und erst 2 Wochen vor der Rallye zugelassen wurde und die abenteuerliche Reise nach nur knapp 1.000 „Erprobungskilometern“ in Angriff genommen wurde.

Am Dienstag, dem 08.02.2022 erfolgte die ca. 400 km lange Anreise nach Rothenburg ob der Tauber. Nach einem letzten Corona-Test und der technischen Abnahme des Fahrzeugs wurde am Abend des Tag 1 der Prolog über eine Gesamtlänge von 120 km gefahren. DMC-Team Seeberger / Bronsch beendete den Prolog auf einem bescheidenen Gesamtplatz 22 von den 69 gestarteten Teams. Für den Beifahrer war es die erste Rallye nach 3 Jahren Abstinenz. Die fehlende Routine führte dann auch dazu, dass in der ersten Wertungsprüfung ein Abzweig verpasst wurde und die Strafpunkte in die Höhe schnellten. Da der Prolog aber nicht in die Gesamtwertung einfließt, konnte dies als Aufwärmübung angesehen werden.

In Rothenburg freuten sich sowohl das zahlreich auf dem historischen Mart anwesende Publikum als auch der Bürgermeister der Stadt über den Rallyetross, der nach zwei Jahren Pandemie die erste Großveranstaltung in der Stadt markierte.

Die vom Veranstalter für die Rallye gestellte Aufgabe besteht zuallererst darin, immer die kürzeste und damit richtige Strecke anhand des Roadbooks zu finden. Gefahren wird ausschließlich nach Kartenmaterial. Überprüft wird dies durch ein GPS-System mittels eines im Auto eingebauten Transponders sowie da und dort durch geheime Durchfahrtskontrollen. Der zweite Teil der zu bewältigenden Aufgabe besteht darin, in den Wertungsprüfungen mit einer exakten Durchschnittsgeschwindigkeit über eine vorgegebene Strecke zwischen ca. 8 km und 18 km zu fahren, was bei Schnittgeschwindigkeiten zwischen ca. 40 km/h und knapp 50 km/h auf kleinen abgelegenen Passstraßen inmitten der französischen Alpen schon mal sehr sportlich werden kann.

Der Tag 2 führte den Rallyetross von Rothenburg durch den Schwarzwald nach Freiburg. Das Auffinden der richtigen Route und geheimen Durchfahrtskontrollen konnte ohne Strafen absolviert werden. Auch die WP´s wurden vom Fahrer mit Bravour gemeistert, sodass am Ende des Tages der Gesamtrang 11 zu Buche stand. Mit dem Ergebnis war das Team mehr als zufrieden. Die Messinstrumente waren gut kalibriert und die „Zusammenarbeit“ im Auto schien gut zu funktionieren.

Der Tag 3 führte den Rallyetross von Freiburg nach einer Grenzpassage in Schaffhausen über die sonst nicht für Fahrzeuge freigegebene Rheinbrücke in die Schweiz und in die Berge des schweizer und französischen Jura auf traumhaften Straßen weiter nach  Malbuisson und am späteren Abend nach Aix-les-Bains. Leider patzte der Beifahrer an diesem Tag bei einer WP. Mitten in einer WP wurde ein Abzweig verpasst, da Karte und Wirklichkeit nicht wirklich – aus Sicht des Beifahrers – zusammenpassten. Nach dem der Navigationsfehler bemerkt war, konnte die Wertungsprüfung durch den Fahrer noch halbwegs gerettet werden. Es wurden insgesamt 4 Messpunkte mit maximaler Strafpunktzahl (auf Grund der hohen Zeitabweichung) überfahren. Diese Strafpunkte konnten durch 3 Streichergebnisse weitestgehend eliminiert werden. Somit reichte es nur für einen wiederholten Gesamtrang 11 im Gesamtklassement nach Tag 3.

Der Tag 4 führte den Tross über die französischen Seealpen nach Cannes. Die Straßen erneut malerisch und traumhaft idyllisch, wobei der Begriff „Straße“ nicht immer zu treffend war und so passierte, was passieren muss. Auf einer WP lag mitten auf dem Weg ein großer Stein. Trotz Warnrufs des Beifahrers gab es einen heftigen Schlag unter dem Auto, gefolgt von ohrenbetäubendem Lärm. Der Stein traf den Auspuff und hatte einen Auspuffkrümmer des 4-Zylinderboxermotors abgerissen. Allerdings ließ sich der Fahrer hiervon nicht beirren und fuhr die WP weiter. Nach der WP gab es einen kurzen Halt mit einem prüfenden Blick unter den Wagen. Da außer der veränderten Akustik keine erhebliche technische Beschädigung vorlag, wurde der Rallyetag mit einem der lautesten Autos im Feld zu Ende gefahren. Der gegenüber vielen anderen Rallyeautos recht unauffällige Alfasud erlangte so ungewollt eine größere Aufmerksamkeit. Das DMC-Team konnte einige Plätze gut machen und stand nach Tag 4 auf Gesamtplatz 7. Nachts um 23 Uhr konnte der AVD-Pannendienst den Auspuff mit einer Blechbandage und einigen Schellen zumindest mechanisch „flicken“, sodass eine Weiterfahrt möglich war.

Der 5 und letzte Tag führte von Cannes über den berühmten Col de Turini nach San Romolo mit anschließendem Ziel in Monaco. Der letzte Tag war für viele Teilnehmer das Highlight der Rallye. Denn gefahren wurde auf den Spuren von Walter Röhl und seinesgleichen. An diesem Tag wurden die WP´s auf den Streckenabschnitten der aktuellen Rallye Monte Carlo und San Remo gefahren. Ein weiteres Highlight an diesem Tag, war die Teilnahme von Walter Röhl persönlich. Er fuhr alle WP´s an diesem Tag mit. Für das DMC-Team sah es bis zur drittletzten WP eigentlich mehr als gut aus, aber es sollte dann doch nicht sein. Ausgerechnet bei der längsten WP des Tages und somit bei der WP mit den meisten Messstellen patzte die Technik und/oder der Beifahrer. Auch im Nachgang konnten sich das Team die Abweichung an den Messpunkten noch immer nicht erklären, denn bis zur Messstelle 3 lief eigentlich alles wie immer gut und dann kam es aus nicht erklärlichen Gründen zu einer Schnittabweichung zwischen dem Schnittrechner und dem Tripmaster. Die Abweichung ist dem Beifahrer nach Kilometer 8 aufgefallen und wurde durch das Nachrechnen und Abgleichen mit der gefahrenen Zeit bei Kilometer 9 und 10 bestätigt, aber das „falsche“ Vertrauen in die Technik und das Ausbleiben eines spontanen Geistesblitzes zur Lösung des Problems führte dann leider zu immens hohen Strafpunkten. In dieser einen WP handelte sich das DMC-Team die Hälfte ihrer gesamten Strafpunkte während der gesamten Rallye ein. Somit waren alle Träume einer Platzierung unter den ersten 10 und der damit verbunden persönlichen Pokalüberreichung durch Walter Röhrl und durch den ebenfalls sehr erfolgreichen finnischen Rallyefahrer Ari Vatanen geplatzt.

Am Ende der Rallye belegte das DMC-Team den Gesamtplatz 11. Mit 4 weiteren Teams bildete das Team Seeberger/Bronsch eine für den Dürener Motorsportclub startende Mannschaft, die in der Teamwertung den dritten Platz belegte.

Der DMC auf den Spuren der Rallye Monte Carlo

21.02.2019/NB

Zieleinlauf im Hafen von Monaco

Der DMC auf den Spuren der Rallye Monte Carlo

Vom 12. bis 16. Februar 2019 startete die 22. Ausgabe der AVD Histo Monte. Gestartet in Rothenburg ob der Tauber in Richtung Monaco. An diesen 5 Rallyetagen wurden insgesamt 1.860 km zurückgelegt und  5 Länder durchquert.

Der Dürener Motorsport Club e.V. war mit zwei Teams bei der Rallye dabei. Zum einen in der Fahrerpaarung Holger Seeberger und Beifahrer Nicky Bronsch, welcher kurzfristig für Eberhard Hess eingesprungen war. Sie bildeten das Krafft-Walzen-Team und pilotierten den von Eberhard Hess zur Verfügung gestellten Volvo P544 Sport in der Rallyeversion. Dieser Fahrzeugtyp ist auch als „Buckelvolvo“ im Volksmund bekannt.
Das zweite dem DMC zugehörige Team bei der AVD Histo Monte war das Team Küpper Racing. Küpper Racing war als professioneller Raceserviceteam des Australiers Michael Bailey vor Ort, der extra aus Melbourne angereist war, um seinen Ford Escort Cosworth Gruppe A einzusetzen. Bei dem Fahrzeug handelte es sich um ein Originalfahrzeug aus der Rallyeweltmeisterschaft von 1993.

Am Abend des Tag 1 wurde  der Prolog über eine Gesamtlänge von 106 km gefahren. Das Krafft-Walzen-Team Seeberger / Bronsch konnten den Prolog auf einem Gesamtplatz 10 von 90 gestarteten Teams beenden. Vor dem Hintergrund, dass sich das Team zum ersten Mal gemeinsam das Cockpit bei einer Rallye teilten und in einem Auto saßen, dass der Fahrer zum ersten Mal lenkte ein respektabler Einstand in die Rallye.

Der Tag 2 führte den Rallyetross von Rothenburg durch den Schwarzwald nach Freiburg. Neben dem Auffinden der richtigen Route und geheimen Durchffahrtskontrollen waren die Wertungsprüfungen das Salz in der Suppe. Und diese hatten es in sich. Die Länge der einzelnen WP´s lag zwischen 10 und 20 km. Hierbei musste eine vorgegebene Durchschnittsgeschwindigkeit exakt eingehalten werden. Überwacht wurde dies mit einem eingebauten GPS-System. Somit konnten die Teilnehmer auch nicht ersehen, wo die einzelnen Messpunkte waren, sondern mussten die vorgegebene Geschwindigkeit über die gesamte WP konstant einhalten. Auf Grund von Messabweichungen zwischen Tripmaster (also dem Wegstreckenzähler) und dem eingesetzten Schnittrechner landete das Krafft-Walzen-Team lediglich auf Platz 43. Eine herbe Enttäuschung! Nach einem langen Abend des Auswertens, Analysieren und Rechnens wurde der Schnittrechner angepasst und neu justiert.

Der Tag 3 führte von Freiburg über Malbuisson auf traumhaften Straßen nach Aix-les-Bains. Im Ergebnis konnte sich das Team auf Platz 23 vorarbeiten. Trotz strahlendem Sonnenschein waren die zu fahrenden WP´s äußerst schwierig zu bewältigen auf Grund sich stetig ändernder Straßenverhältnisse zwischen Trocken, Schnee, Schneematsch und Eisplatten.

Am Tag 4 wurde der Tross nach Cannes geführt. Die Straßen malerisch und traumhaft idyllisch, wobei der Begriff „Straße“ nicht immer zu treffend war. Das Krafft-Walzen-Team konnte jedoch erneut einige Plätze gut machen und stand nach Tag 4 auf Gesamtplatz 18. Nicht zu letzt wegen der gewonnenen WP Nr. 27, die mit Platz 1 beendet wurde.

Der 5 und letzte Tag führte von Cannes über den berühmten Col de Turini nach San Romolo mit anschließendem Ziel Monaco. Der letzte Tag war für viele Teilnehmer das Highlight der Rallye. Denn gefahren wurde auf den Spuren von Walter Röhl und seinesgleichen. An diesem Tag wurden die WP´s auf den Streckenabschnitten der aktuellen Rallye Monte Carlo und San Remo gefahren. Bei den sehr sportlich angesetzten Schnittgeschwindigkeiten wurde den Fahrzeugen und den Teams alles abverlangt um die vorgegebenen Richtwerte zu erreichen. Am Ende der Rallye belegte das Krafft-Walzen-Team des DMC den Gesamtplatz 15.
Begrüßt wurden die Rallyeteams in Monaco vom zweimaligen Rallyeweltmeister 1989 und 1990 Miki Biasion, welcher auch bei der abendlichen Siegerehrung die Pokale überreichte.

Bilder: www.avd-histo-monte.com / Nicky Bronsch / Holger Seeberger

Lichtschrankentraining am Himmelfahrtstag

05.05.2016/NB

Startaufstellung

Auch als Testlauf für das Euqipment der Oldtimerclassic 2016 wurde am heutigen Tag ein Lichtschrankentraining auf dem Parkplatzgelände der Fa. Neapco durchgeführt.

20. AVD Histo Monte mit Eberhard Hess und Holger Seeberger

18.02.2016/NB

Histo Monte 2016

Am 17.02.2016 sind Eberhard Hess und sein Copilot Holger Seeberger von Düren nach Mainz aufgebrochen, um im Volvo PV544S an der 20. AVD Histo Monte teilzunehmen.

Wir werden täglich von Holger Seeberger einen Kurzbericht über die viertägige Tour im Tagesrückblick erhalten und davon berichten.

Wir wünschen viel Erfolg und unfallfreie Fahrt!

 

 

Tag 0:

Anreise, Dokumentenabnahme, technische Prüfung des Fahrzeugs und Prüffahrt für Tripmaster.
Alles soweit gut verlaufen, nur dass sich der Overdrive nach rund 100 km verabschiedet hat. Aber den braucht man auf der Rallye nicht unbedingt, es wird halt nur noch lauter wenn es schnell sein soll oder muss.
Der Tripmaster hat ein Fehler von 1%, da kann ich mit leben und bevor ich das Ding ohne Ahnung davon zu haben vermurkse lass ich lieber die Finger davon.
Morgen geht es um 9:05 für uns los, es stehen 460 km mit 87 WP-km auf dem Programm und die alle mit Schnitt 45 - 50 km. Ziel ist morgen Freiburg. Das roadbook ist vorbereitet, ich haue mich jetzt aufs Ohr!
Viele Grüße aus Mainz
Holger

Tag 1:

Ca. 450 km hinter uns gebracht, inkl. 7 GLP. Die GLP sind recht anstrengend, da nur auf Schnittgeschwindigkeit gefahren wird und diese mittels geheimer Kontrollen geprüft wird. Höchste Konzentration ist da angesagt, die erste GLP war noch zum üben, aber es gibt zum Glück ein Streichergebnis.
Das Auto lief gut, der Overdrive hat sich über Nacht selbst repariert (???) und funktioniert wieder leidlich. Schnee gab es nur neben der Straße aber morgen soll es evtl. schneien.
Dann geht es über den Schauinsland in Richtung Schweiz. Es stehen ca. 500 km mit 8 GLP an, Zielort ist Aix-les-Bains.
Viele Grüße Holger

Tag 2:

Gerade, d.h. um 20:00 Uhr das Hotelzimmer erreicht. Und das nach einem Start um 7:35 Uhr in Freiburg!
500 km gefahren, davon 110 in GLPs.
Nach einem eher mäßigen Ergebnis gestern hatten wir uns vorgenommen die GLPs heute besser zu fahren.
Leider verursachte gleich in der ersten GLP der Ehrgeiz hinsichtlich der  Schnittzeitkontrolle den Verlust an Navigation: Bei km 8,07 nicht rechts abgebogen, spät erkannt, gewendet und GLP vergeigt! Ob am frühen Morgen, dem Nebel auf dem Schauinsland oder an der Unfähigkeit zum Multitasking lag, kann ich nicht sagen. Ich glaube aber letzteres widerlegen zu können, da es danach mit geschärften Sinnen geklappt hat.
Das Auto läuft nach wie vor perfekt, aber den Fahrer plagt ein grippaler Infekt, der bei der ohnehin anstrengenden Rallye die letzten Kräfte aufzehrt. Hoffentlich hilft die pharmazeutische Keule!
Morgen geht es weiter nach Nizza. Es stehen wieder 500 km mit 105 GLP-km auf der Agenda. Es ist zu befürchten, dass es wieder zu nachtschlafender Zeit losgeht! Das ist das Schicksal der Startnummer 5!
Schauen wir mal was wir morgen reißen können.
Viele Grüße aus Aix-les-Bains
Holger

Tag 3:

Endlich in Cannes (nicht Nizza) angekommen! Eberhard ist gesundheitlich stark angeschlagen, kämpft sich aber durch! Die beiden Rallyeärzte/in haben sich extrem um ihn gekümmert inkl. Medikamentenbesorgung und -anreichung unterwegs an der Strecke! Allergrößten Respekt.
Die  Rallye hat sich heute zur Sanduhrklasse "extrem" entwickelt. In der ersten GLP hat sich der Tripmaster bei km 4,5 verabschiedet und hat anders als der Overdrive nur noch gelegentlich gezuckt. Also Schnittzeiten fahren mittels Autotacho (vom schräg draufschmierend bekommt man Haltungsschäden!) und mit der  Stoppuhr abgleichen. Mal sehen was dabei herausgekommen ist. Wie man sieht läuft der Volvo mechanisch perfekt, aber alles was elektrisch oder elektronisch ist macht Probleme. Kenne ich eigentlich nur von italienischen Autos!
Wir fahren jetzt mehr nach dem olympischen Motto "dabei sein ist alles" und wer ins Ziel kommt hat ja auch schon in gewisser Weise gewonnen!
Unter dem Fenster rauscht das Meer an der Côte d'Azur, morgen geht es auf den Col de Turini, das gibt wie auch heute schon spektakuläre Ausblicke. Was will man mehr?
Allerdings hat man als Beifahrer in den GLPs da so rein gar nichts davon!
Morgen ist ohnehin die Kür nach der Pflicht. Und nur 215 km - Ein Kinderspiel!
Viele Grüße aus Cannes
Holger

Tag 4:

Es ist und wir sind geschafft! Den Zieleinlauf in Monte Carlo heute um 16:00 Uhr haben die meisten mit einem Erleichterungsseufzer begrüßt. Wir waren nicht die Einzigen, denen das doch als recht anspruchsvoller und anstrengender Motorsport erschien.Aufgrund unserer diversen Probleme wurden wir gestern statt uns zu verbessern nach hinten durchgereicht und heute lief das so ähnlich. Kaum glaubte man sich auf den auf einmal wieder funktionierenden Tripmaster verlassen zu können, fiel er prompt wieder pünktlich mit Beginn der GLP am Col de Turini wieder aus. Und mit Schätzzeiten gewinnt man hier keinen Blumentopf! Wo wir letztendlich im Schlussklassement liegen erfahren wir gleich auf der Siegerehrung .
Der mechanisch brave Volvo wird morgen verladen und wir fliegen abends gen Heimat.

Das war's von der Histo Monte 2016.
Viele Grüße aus Cannes
Holger

23. EURODE des MSC Scuderia Roda e.V. (13.09.2015)

16.09.2015/NB

Zum 22. mal in Folge nahm Clubmitglied Paul Haslach mit seinem Heinkelroller (Bj. 1959) an der 23. Eurode Oldtimerrallye des MSC Scuderia in Herzogenrath teil. Paul Haslach ist dort seit mehr als 2 Jahrzehnten ein sehr gern gesehener Teilnehmer, was auch bei der bewegenden Fahrervorstellung durch den dortigen Sprecher der Veranstaltung zu spüren war. Ein weiteres Clubmitglied, Nicky Bronsch mit seiner 10-jährigen Tochter als Copilotin waren noch mit von der Partie.
Eine Besonderheit war sicherlich die Motorradklasse, was bei hiesigen Veranstaltungen immer rückläufiger wird. Zudem waren zwei seltene Fahrzeuge am Start, zum Einen ein Ford T Modell Bj. 1914 und ein Opel Kadett K36 (Wehrmacht).
Es war eine durchweg sehr gelungene Ausfahrt, mit einer tollen Streckenführung durch den Sefkant und der naheliegenden Grenzregion Belgien und Holland. Die Aufgabenstellungen waren mit ein wenig mehr Aufmerksamkeit auch allein zu bewältigen.

Das Ergebnis viel für den Dürener Motorsportclub sehr positiv aus. Paul Haslach belegte in der Motorradklasse Rang 3 und Nicky Bronsch siegte in der Klasse 4 und belegte zudem in der Gesamtwertung von insgesamt 76 Teilnehmern den 4. Platz.